Im Saigon Rausch

Nachdem unsere Energietanks auf "Love Island" (wie ich es liebevoll bezeichnete) wieder vollständig aufgeladen waren machten wir uns an die Weiterreise, die bereits einiges an Kraft kosten sollte.
Im Flughafen von Port Blair dann doch noch ein Schicksalsschlag, der unser Bild von den Indern in ein besseres Licht rücken sollte. Die nette Dame am Schalter gab uns unvermittelt ein Upgrade in die Businessclass *schmacht*  Darüber freuten wir uns tierisch. Leider nur auf einem 2h Flug, aber einmal in den Genuss kommen zu dürfen, mal 'vorne in den geräumigen Sitzen zu liegen' war schon ziemlich cool.
Dieser Flug ging 4h früher als geplant, was zur Folge hatte, dass wir in Chennai 8h auf unseren Anschlussflug warten mussten. Wir hatten keine Lust darauf uns mit unseren Gepäck in die viel zu überfüllte Innenstadt zu drängen, also verbrachten wir die Zeit mit warten. Vor der Tür anstatt beim Shopping im Inneren des Terminals. Denn hinein kommt man erst, wenn der Check In geöffnet wird. Um Mitternacht ging es dann mit Verspätung weiter nach Kuala Lumpur. Um Geld zu sparen buchten wir unseren Weiterflug nach Vietnam über eine Billigairline, was zur Folge hatte, dass wir in Kuala Lumpur unser Gepäck noch einmal neu aufgeben mussten. Mit 3h Aufenthalt sollte das eigentlich kein Problem sein, nun hatte unser erster Flieger leider bereits eine Verspätung von 40 Minuten und in Malaysia standen wir sage und schreibe eine Stunde am Immigrationsschalter an ehe wir überhaupt an unser Gespäck kamen. Den Anschlussflug würden wir nicht mehr bekommen. Hastig die Rucksäcke geschnappt und zum Check in Schalter gelaufen. Noch 5 Minuten bis Boarding!!! Am Schalter hieß es dann, dass sie unser Gepäck nicht mehr mitkriegen würden, aber ein ziemlich gemütlicher Angestellter der Airline nahm sich uns an und setzte alles dafür in Bewegung uns noch mitzukriegen. In Windeseile sprinteten wir durch den Security Check in und konnten mit dem Final Call noch unsere Maschine erreichen. Mittlerweile waren wir 25h auf den Beinen. Müde, völlig verschwitzt und hungrig landeten wir 2h später in Ho Chi Minh City. Von nun an sollte kein organisierter Abholdienst mehr auf uns warten. Das schaffen wir dieses Mal alleine, dachten wir bei uns. Der Flughafen im ehemaligen Saigon ist wesentlich größer als die in Indien. Noch am Gepäckband wurden wir von einem freundlichen mitreisendem Vietnamesen in ein sehr nettes Gespräch verwickelt. Dieses Land würde uns gefallen, dachten Carsten und ich gleichzeitig. Als wir die Ankunftshalle betraten traf uns fast der Schlag. Hier warteten tatsächlich noch viel mehr Menschen als in der Ankunft in Delhi damals. Mit dem Unterschied, dass sie uns alle in Ruhe ließen. So konnten wir uns erstmal einen kleinen Überblick verschaffen. Irgendwann sprach uns eine Dame an und mit ihr konnten wir einen guten Preis für die Taxifahrt zum Hotel verhandeln. Auch der Verkehr war hier noch voller als zu Höchstzeiten in Delhi. So wahnsinnig viele Rollerfahrer, die natürlich viel schneller voran kamen als wir. Dennoch war es weniger hektisch und es wurde lange nicht so viel gehupt wie in Indien. Nach 1,5h Fahrt erreichten wir das Hotel. Mittagszeit in Saigon. Jetzt bloß nicht schlafen, dachte ich bei mir. Das würde den Rhythmus wieder komplett durcheinander bringen. Während Carsten fröhlich in der Hotelbadewanne grunzte, hielt ich mich wach. Ich wollte raus auf die Straßen und dieses neue Land erkunden ohne ununterbrochen von aufdrängelnden Händlern belästigt zu werden. Also schnell frisch gemacht, gingen wir auf die Straßen. Es war einfach herrlich. Wir hatten von vornherein ein tolles Gefühl in dieser Stadt. Ohne Navigation und ohne Internet erkundeten wir die Straßen, probierten erste Gerichte in einem nahe gelegenen Imbiss und schauten uns die historischen Gebäude, wie die Notre Dame Kathedrale an. Es machte so einen Spaß die Straßen entlang zu laufen. Die Menschen lächelten uns entgegen. Auch hier boten sie natürlich ihre Spezialitäten an, was wohl die Massagen sind, doch das hielt sich so sehr in Grenzen, dass man es nicht weiter wahr nehmen musste. Wir tranken unglaublich leckeren Eiscafe an einem kleinen Stand am Straßenrand, wo uns die Rollerfahrer fast über die Füße fuhren, schauten den Schuhputzern bei ihrer Arbeit zu und entdeckten Einheimische, die sich mit einem Brettspiel die Zeit vertrieben.



Völlig berauscht liefen wir umher. Ich merkte wie ich mich nach und nach immer benebelter bewegte und nicht mehr Herr meiner Sinne wurde. Lag es an dieser Stadt? Am Schlafmangel? Oder doch nur am leckeren Saigon Cocktail, den wir uns in dieser kleinen Bar an der Ecke genehmigt hatten?
Wahrscheinlich von allem etwas. Ich war nun seit über 30h wach und mein Körper machte mir unmissverständlich klar, dass er seinen Schlaf brauchte. Zurück im Hotel mussten wir dann aber noch schnell den tollen Dachpool nutzen und nach einem kleinen Abendessen verschwanden wir sofort auf dem Zimmer.


Morgen verbringen wir unseren Tag mit einer Street food Tour. Natürlich auf eigene Faust. Das Internet gibt ja mittlerweile genug Tipps her. Ich freue mich darauf, euch über die Köstlichkeiten oder vielleicht auch nicht so leckeren Sachen der vietnamesischen Küche berichten zu können.

Eure Maria und Carsten 

Kommentare

  1. Weiterhin viel Spaß euch und viele schöne Erlebnisse und Eindrücke. Liebe Grüße Anja 🤗

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  3. Ihre Art und Weise, alles in diesem Blog zu erläutern, ist wirklich angenehm, jeder schafft es, effizient damit vertraut zu sein, vielen Dank.zauberpilze

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