Wunderschöne Halong Bay

Am....ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr welcher Wochentag das war und welchen wir aktuell haben...also auf jeden Fall am nächsten Morgen nach unserer verregneten Ankunft in Cat Ba schlenderten wir am Hafen entlang zum Büro von 'Cat Ba Ventures'. Wir hatten für die zwei Tage nur einen kleinen Rucksack zusammengepackt und die beiden großen konnten wir netterweise während der Tour im Büro unterstellen. Das Wetter war auf unserer Seite. Der Nebel hatte sich verzogen und es schien trocken zu bleiben. Die Sonne traute sich auch ab und an mal heraus. Wie wir erfuhren ist das Wetter hier oben und in der Halongbucht wohl 360 Tage im Jahr trüb und neblig, von daher hatten wir sogar einen ziemlich guten Tag erwischt.
Wir lernten die anderen Tourteilnehmer kennen und begaben uns in Cat Ba auf unsere schwimmende Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Schon beim Übersetzen von der Hafentreppe aufs Boot rutschte ich aus und schlitterte zwei Stufen auf dem Allerwertesten hinunter. Das war es dann schonmal mit der einzigen kurzen Hose, die ich für die Tage eingepackt hatte. 
Unsere Truppe bestand aus 14 Teilnehmern. Einem Pärchen aus Belgien, eines aus Spanien und der Rest aus Deutschland.
Bei diesen Bootstouren durch Halong Bay ist ein wesentlicher Vorteil wenn man von Cat Ba aus startet, welches in der Lan Ha Bay beheimatet ist, dass man ungehindert in die Bereiche der Halong Bay und darüber hinaus fahren darf. Schiffe, die von Hà Long starten unterliegen einem anderen Regierungsviertel und dieses verbietet ein Befahren anderer Buchten. Insofern müssen alle Touristenboote von Hà Long die gleiche Route fahren. Bei einem Hafen, welcher über 500 Boote beherbergt, kann das schnell ziemlich eng und chaotisch werden. Im Hafen von Cat Ba lagen grade einmal 50 Boote und die meiste Zeit der Tour haben wir nur wenig andere gesehen und hatten die schönsten Spots auch oft ganz für uns allein.
Nach 45 Minuten Fahrt machten wir einen ersten Halt und alle durften zum Schwimmen von Board springen. 
Das Wasser ist zu dieser Jahreszeit noch etwas frischer, aber auszuhalten. Leider ist es nicht so kristallklar, wie wir es ursprünglich gedacht hatten, sondern eher smaragdgrün, sodass wir leider nicht Schnorcheln konnten. 


Kurze Zeit später besuchten wir eine kleine Fischfarm, auf der Haie und Barscharten gefangen, gezüchtet und für den Verkauf vorbereitet wurden. Die Fischer hier leben das ganze Jahr über auf der Farm. Sie haben längst gelernt, dass sie ihr Leben nicht nur vom Fischfang finanzieren müssen, sondern auch die Touristik effektiv zu nutzen, indem auf den Fischfarmen Zimmer als 'Homestay' Unterkünfte hergerichtet wurden.
Unser Tourguide erklärte uns außerdem dass jede Farm einen sogenannten 'Lucky Fish' besitzt, der natürlich nie verkauft wird. In diesem Fall handelte es sich um einen 30 Kilo schweren Zackenbarsch. Dieser hatte die einzige Funktion den Menschen auf der Farm Glück zu bringen.


Zurück an Board wurde uns ein wahnsinnig leckeres Mittagessen, bestehend aus Reis und Seafood, serviert.
Am Nachmittag unternahmen wir dann unsere erste Kajaktour. Die hat unglaublich viel Spaß gemacht. Wir sind in abgelegene Buchten gepaddelt und mussten immer wieder staunen wie gewaltig diese Felseninseln aus dem Wasser ragen und wie klein man auf einmal selber wirkte. Die ganze Zeit über kamen wir aus dem Staunen eigentlich gar nicht mehr heraus. Alles war perfekt, die Stimmung an Board super und die wunderschöne Gegend haute uns einfach aus den Socken. Es ist kaum greifbar wie groß die Bucht ist, denn immerhin umfasst die Halong-Bucht ein 1.500 Quadratkilometer großes Gebiet. Auf Fotos sieht man ja immer nur einen kleinen Teil und man denkt, dass hinter den Felsen vielleicht schon der Ozean lauert, aber das ist nicht der Fall.

Nach dem Abendessen führte uns unser Guide in die Kunst des Tintenfischangelns ein. Es brauchte lediglich eine Lampe, ein Bambusstock mit einem Stück Sehne und einem Pilker. Unser Guide Toni übergab mir den Stock. Zwei, dreimal stippen und schon hing der erste nach grade mal einer Minute am Haken. Als kleiner Angelprofi habe natürlich nichts anderes erwartet *zwinker* Allerdings blieb es für den restlichen Abend auch bei diesem Fang *lach*
Also ließen Carsten und ich den Abend zusammen mit einem anderen deutschen Pärchen und denen aus Belgien bei einer Partie Kniffel ausklingen. 


Ich schlief wie ein Baby in dieser Nacht, so herrlich schaukelte mich das Boot in den Schlaf. Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, hatte ich einen direkten Blick auf diese wunderschönen Felsen und einem atemberaubenden Sonnenaufgang.
Am zweiten Tag hatten wir noch besseres Wetter, denn wir wurden immer wieder mit blauen, wolkenfreien Flächen im Himmel belohnt. Die Sonne brannte und wir paddelten am Vormittag 2h lang mit dem Kajak durch dunkle Gruften in abgelegene Lagunen, wo wir uns mit einem Bad erfrischen konnten. 




Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück zum Hafen. Die Tour war definitiv eines unserer Highlights unserer Reise und ich würde jedem raten eine mindestens zweitägige Bootstour einzuplanen. Wir hätten am liebsten sogar noch um 2 weitere Nächte verlängert. 


Da bei unserer Ankunft in Hanoi das Wetter ja recht bescheiden war, entschieden Carsten und ich uns auf der Bootstour dafür anschließend wieder zurück nach Da Nang zu fliegen. Im Internet konnte ich eine super günstigen Flug finden, der uns noch am gleichen späten Abend in unser geliebtes Da Nang zurück bringen würde.
Mit dem Bus ging es nach der Bootstour also in 3h zurück nach Hanoi. Da wir noch ausreichend Zeit hatten, entschieden wir uns nicht mit dem 'teuren Taxi' zum Flughafen zu fahren, sondern den lokalen Bus zu nehmen. Im Grunde ganz einfach, denn es gab eine Linie, die direkt dort hin fuhr. Nur leider stand sie auf keinem der 3 Haltestellen, die wir aufgesucht hatten. Nach 30 Minuten schwer bepacktem Umherirren entdeckten wir an der vierten Haltestelle andere Reisende mit Koffern. Diese erzählten uns dass sie ebenfalls zum Flughafen wollten und nun endlich raus gefunden hatten dass dies die richtige Haltestelle war und die Linie nur einfach nicht auf dem Schild steht, aber trotzdem von dort abfährt. Das soll mal einer wissen.
Dafür wurden wir in 40 Minuten für einen Euro zum Flughafen gebracht. Nun hatten wir noch 4h bis zum Abflug. Glücklicherweise konnten unser Gepäck bereits einchecken und machten es uns am Gate in einem Restaurant gemütlich. Um 23 Uhr wurde dann eine erste Verspätung unseres Fluges von 30 Minuten angezeigt. Das trübte erst einmal unsrer Stimmung. Als jedoch um halb eins noch immer kein Boarding stattfand, wurde sie richtig mies. Nächste Durchsage: Der Flug hat weitere 45 Minuten Verspätung *augenrollen*
Nach weiteren 50 Minuten hieß es dann, dass der Flug komplett auf 3 Uhr verlegt wird!
Wir kamen also um 5 Uhr morgens in Da Nang an, checkten nur schnell ein und fielen sofort ins Bett, denn für den kommenden Tag hatten wir schon einiges geplant... Was genau wir dann erlebt haben erfahrt ihr im kommenden Beitrag :)

Bis dahin, 
Eure Maria und Carsten 

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