Monkey Mia und Kalbarry Nationalpark

Ich bin verliebt!!!! Keine Sorge liebe Familie, es ist diesmal kein australischer Junggeselle, sondern diese atemberaubende Landschaft 😍

In Monkey Mia verpassten wir bei unserer Ankunft leider knapp die allmorgendliche Delfinfütterung. Also entschieden wir uns für einen 3km Trail rund um Monkey Mia. Der trail führte am Strand entlang und zurück zum Parkplatz direkt durchs Outback. Der Strand besteht nicht etwa aus feinem Sand, wie wir ihn von der Ostsee her kennen, sondern aus lauter kleinen Muscheln, die von Mutter Natur hier produziert werden. Die Aussis nutzen dies als Kalzium für Tiernahrung oder haben früher damit ihre Häuser gebaut. Vereinzelte davon sind noch immer in Denham zu finden. 

Nachdem wir am Strand die Komorane, die aus weiterer Entfernung eher Pinguinen ähnelten, und Pelikane aus nächster Nähe beobachteten konnten, suchten wir vergeblich nach einem ausgeschilderten Weg. Das anstrengende Laufen am Strand, der weite Weg, den wir bereits zurück gelegt hatten und die brennende Mittagssonne hinderten uns jedoch daran einfach umzukehren.

Pelikane auf Monkey Mia

Also wagten wir den Weg durchs Outback einfach auf eigene Faust. Je mehr wir ins Landesinnere kamen, desto weniger kühlte uns der Wind und der blutrote Sand brannte wie Feuer unter unseren Fußsohlen (Gott sei Dank hatten wir noch Flip Flops an). Mir kam das Hinweisschild am Parkplatz wieder in den Sinn, das alle hier lebenden gefährlichen Tiere abgebildet hatte. Just in diesem Moment fiel Matze eine frische Schlangenspur im Sand auf. Nach den mir bekannten Vorsichtsmaßnahmen sollte man bei Begegnungen mit Schlangen fest auf den Boden treten, da die Vibrationen die Schlangen verscheuchen würden. So stampften wir also vor Hitze schwitzend durch das Outback in der Hoffnung, doch noch auf den richtigen Pfad zu kommen. Nichtsdestotrotz war die Landschaft einfach atemberaubend schön. Zu dieser Jahreszeit beginnen die Wildblumen zu blühen, die zwischen den vielen trockenen Pflanzen einfach unglaublich hübsch aussehen.




Nach einer weiteren halben Stunde fanden wir tatsächlich den erhofften Weg und konnten nun aufatmend den Trail entspannt zuende laufen (zumindest dachten wir das). Völlig orientierungslos wählten wir die falsche Richtung, sodass wir wieder zurück zum Strand geführt wurden und den ganzen Weg nochmals zurücklegen durften.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Strand und am frühen Abend traten wir die Reise zum nächsten Campingplatz an. Auf dem Weg dahin hatten wir das Vergnügen unser erstes (lebendiges) Känguruh zu sehen und auch für den Anblick eines kleinen Stachelschweins lohnte sich ein Stop.

Stachelschwein

Heute ging es zu meinem persönlichen Highlight, dem Kalbarri Nationalpark. Ich wusste, dass mir diese einmalige Naturlandschaft gefallen wird, da ich ähnliches bereits in Irland sehen konnte. 
Die Einfuhr in den Nationalpark war sehr holprig, denn die asphaltierte Straße endete recht früh und wir mussten auf einer unbefestigten Sandstrecke, auf dem sich ein Schlagloch an den nächsten reiht, weiterfahren. Während Matze als Fahrer schon die Strecke verfluchte, weil unser Auto an allen Enden klapperte und unsere Küche wahrscheinlich schon einmal komplett umgeräumt wurde, dachte ich darüber nach, ob die Camperfirma es überhaupt genehmigte, dass wir diese Strecken mit dem Auto befuhren. Auch der Riss in unserer Frontscheibe wurde immer wieder in Augenschein genommen, mit der Hoffnung, dass nicht noch die restliche Scheibe gespalten werden würde. 
Wir starteten die Besichtigung des Parks am Ross Graham Lookout, der uns einen wunderbaren Blick über den Murchison George River genehmigte. Die nächste Aussichtsplattform ließ nicht lange auf sich warten. Eigentlich wollten wir 'nur einmal kurz gucken'. Doch beim Anblick dieser atemberaubenden Felsenlandschaft musste ich doch noch einmal zurück zum Auto laufen, um die Kamera zu holen. Ich wollte diese Einmaligkeit für immer festhalten, doch die eigene Wahrnehmung lässt sich nicht in einem Foto einfangen. Und so versuchte ich, die Schönheit einfach in mir aufzusaugen.

Kalbarri Nationalpark



Unsere dritte Anlaufstelle war das 'natural window', welches wahrscheinlich vielen bekannt vorkommt. Ich wusste zuvor ehrlich gesagt nicht einmal, dass es sich in Australien befindet und obwohl es mittlerweile schon etwas kommerziell geworden ist, ließen wir es uns nicht nehmen, auch ein Bild im 'Fenster' zu schießen. Waghalsig wie immer, musste ich mich (wie bereits in Irland) wieder an den Rand eines Felsvorsprunges wagen. Nicht nur, um ein gutes Bild zu bekommen. Das Gefühl, welches einem am Rande des Abhangs durch den Körper fließt, ist eine Mischung aus Angst, Nervenkitzel und unbändiger Freiheit und Verbundenheit mit der Erde! Als hätte man einen direkten Draht zur Mutter Natur. Du hast das Gefühl, dass dich nichts aus der Bahn bringen kann und verspührst tiefste innere Zufriedenheit. Wahrscheinlich werde ich die nächsten Nächte wieder von Albträumen deswegen verfolgt, aber für dieses kurze einmalige Gefühl, war es mir das wert.
Beim letzten Aussichtspunkt bekam man die Möglichkeit einen 2,4km langen River Trail zu wandern. Diese Möglichkeit nahmen wir gerne an, auch wenn hier erneut der richtige Weg nur zu erahnen war. So mussten wir durch Felsspalten kriechen und uns von Stein zu Stein springend den Weg bis hinunter zum Fluss erarbeiten. Hier war eindeutig der Weg das Ziel, auch wenn die Ansicht der Sandsteinschluchten aus dieser Ebene ebenfalls spektakulär war. Nach einer kurzen Erfrischung im River ging es den steilen steinigen Weg also wieder hinauf. Völlig erledigt schnappten wir uns im Supermarkt noch ein paar Steaks und veranstalteten abends auf dem Campingplatz unser erstes BBQ.
Liebe Grüße 
Eure Maria

Kommentare

  1. Es ist schön und macht Spaß von dir zu lesen. Du weckst die Lust zu Reisen in mir. Ich freue mich auf weiteres von dir.
    Hab eine tolle Zeit.... :* Isa

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