Die letzten Tage in Perth

Aufgrund meiner ausgefallenen Angeltour freute ich mich nun umso mehr auf das Schwimmen mit den Delfinen in Rockingham. Vor allem nachdem die letzten Tage in Perth eher der Entspannung dienten, was während so einer Reise auch nicht unbedingt verkehrt ist, da es ziemlich schwierig ist diese ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten und überhaupt zu realisieren. 
Am Samstag hieß es also früh aufstehen, denn um halb 7 wollte der Touranbieter mich aus der Innenstadt von Perth abholen und von Abduls Haus benötigte ich gut eine halbe Stunde Fahrtzeit. Schon beim Aufwachen hörte ich den Regen draußen gegen mein Fenster prasseln. Ich hoffte nur, dass sich der Sturm etwas gelegt hatte, damit ich nicht wieder so eine schreckliche Bootstour wie nach Rottnest Island vor mir hatte. Pünktlich stand ich an der Haltestelle in Perth bei strömendem Regen....aber kein Bustransfer in Sicht. Ich kramte aus meinem Rucksack die Buchungsbestätigung hervor, um zu kontrollieren, ob ich vielleicht den Abholort verwechselt hätte. Um zehn vor 7 versuchte ich den Anbieter telefonisch zu erreichen, doch das Büro war natürlich erst ab 9 besetzt. Die Mailbox teilte mir eine Handynummer mit, die in so einem Fall angerufen werden sollte. Da ich nichts zu schreiben dabei hatte, musste ich sie dreimal abhören, um die Nummer in mein Handy einzugeben. Endlich geschafft, ging dort jedoch auch beim dritten Versuch niemand ran. Ich lief die Straße auf und ab, ob ich den Bus nicht vielleicht übersehen hätte. Zurück am Standort fuhr grade ein Minivan los. Die dort ausgestiegene asiatische Frau war scheinbar ebenfalls eine Mitarbeiterin einer Tourenagentur. Ich lief auf sie zu und schilderte meine Situation. Hilfsbereit versuchte auch sie noch einmal meine Agentur zu erreichen, während sie mir erklärte, dass es schonmal vorkommen kann, dass der Abholdienst sich verspäte oder die Tour aufgrund des Wetters sogar ausgefallen sein könnte. Ich wartete eine weitere viertel Stunde und gab schließlich auf. Völlig durchnässt und enttäuscht setzte ich mich ins nächste Bahnhofscafe und genehmigte mir ein kleines Frühstück. Meine Motivation war am Boden. Die zweite Tour, die ich nicht nachholen konnte,  blödes Wetter und ich musste noch einen weiteren Tag in der Stadt vergeuden. Da es zu früh war und die Geschäfte in der Stadt erst um neun öffneten, fuhr ich noch einmal in den zehn Minuten entfernten Kings Park und sah mir den Botanischen Garten mit den Blumen und Pflanzen aller australischen Gebiete an.



Anschließend fuhr ich zurück in die Stadt, um mir mit völlig überteuerten UGG Schuhen wieder die Laune zu heben. Übrigens eine weitere Fehldarstellung der Australier, denn die Aussis tragen gar keine UGG Boots. Wenn, dann höchstens die Sandalen als Hausschuhe. Abdul empfiehl mir den Nachmittag im Yanchep Nationalpark zu verbringen.  Hier war ich zwar bereits während meines Roadtrips, jedoch wusste ich eh nichts mit mir anzufangen und hatte gehofft, dass die Tiere bei dem kühlen Wetter vielleicht etwas aktiver wären. Normalerweise verstecken sie sich tagsüber vor der Sonne und lassen sich nur in den Morgen- und Abendstunden blicken
 Ich hatte Glück. Nicht nur die Kängurus hüpfen mit ihren Babys bereits am frühen Nachmittag um mich herum, auch die Koalas waren aktiv am Eukalyptus futtern (die einzige Beschäftigung, wenn sie nicht grade schlafen).



Endlich erreichte ich nun die Agentur von der Delfintour, die mir mitteilte, dass die Tour aufgrund des Wetters ausgefallen sei und sie versucht hätten mich unter meiner angegebenen deutschen Handynummer zu erreichen. Da ich mir bereits in Exmouth eine australische Prepaid karte geholt hatte, habe ich das natürlich nicht mitbekommen können. Bereits eine Stunde später bekam ich per Mail die Bestätigung, dass das Geld zurück überwiesen wurde. Am Abend wurde ich von Abdul mit einem unglaublich knoblauchlastigem Gericht bekocht und im Anschluss besorgten wir uns Donuts von 'Krispy Kreme' (super delicious) und sahen uns den Sonnenuntergang am Hillarys Bootshafen an. 


Ein schöner Abschluss, denn am nächsten Morgen ging es für mich schon weiter nach Alice Springs. Ich hatte den Flug um einen Tag vorverlegen können und freute mich nun auf warmen 36 grad heißen Sonnenschein nach den verregneten Tagen in Perth. Wieder einmal war Abschied nehmen angesagt, was mir schwerer fiel als erwartet, denn in Abdul hatte ich einen unglaublich interessanten Menschen kennengelernt, der mir nicht nur die Stadt näher brachte,  sondern auch einen Einblick in die arabische Kultur gewährte, die mich sehr faszinierte. Trotz seiner jungen 23 Jahre war er sehr gebildet und wir konnten uns stundenlang über die deutsche Geschichte und unsere kulturellen Einstellungen unterhalten. Ich bin ihm sehr dankbar für alles und hoffe mich vielleicht irgendwann auf seiner geplanten Europatour revanchieren zu können. 

Morgen gibt es mehr aus dem unglaublich heißen Alice Springs zu erfahren. 
Bis dahin
Eure Maria 

Kommentare

  1. Hoffentlich gehen dort alle deine Pläne in Erfüllung! (Waren das nicht etwas zu viele Donuts für nur zwei Personen?)

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  2. Die sind so lecker, da kann man gar nicht zu viele von haben (den rest hab ich nächsten Morgen zum Frühstück verputzt)

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