Alice Springs

Das Abenteuer Alice Springs begann für mich bereits am Flughafen. Der Flieger landete mit einer halben Stunde Verspätung und der von mir gebuchte Shuttlebus wartete bereits vor der Eingangshalle. Nun war Schnelligkeit gefragt, denn ich wollte unbedingt meinen Handgepäckrucksack im Flughafenschließfach lassen, da ich unmöglich beide mit auf die Outback Tour schleppen konnte. Als mein Backpack endlich auf dem Laufband auftauchte, versuchte ich in Rekordzeit die wichtigsten Sachen umzupacken und lief zur Schließfachstation. Die Ankunftshalle leerte sich und die ersten stiegen bereits in den Shuttlebus. Nachdem ich das Formular fürs Schließfach ausgefüllt hatte, konnte ich für 'schlappe' 30€ mein halbes Gepäck dort lagern. Draußen herrschten 36 Grad und ich war froh noch einen Platz im klimatisierten Bus zu bekommen. Während der Fahrt bemerkte ich auf den Straßen sehr viele Aborigines auf den Straßen, die eher unseren deutschen Obdachlosen glichen. Eine Stunde später wurde ich mit einem französischen Pärchen am Hostel raus gelassen. Auf den ersten Blick handelte es sich um eine sehr schnuckelige kleine, ziemlich bunt gestaltete Unterkunft. Für alle Frauen gab es jedoch nur eine Dusche und eine Toilette. Am Abend war also Anstehen angesagt. Schon der Rezeptionist erwähnte, das er auch Deutscher sei, was ich recht witzig fand, da ich auf meiner Tour durch den Westen kaum Deutsche getroffen habe und hier eigentlich überhaupt nicht mehr mit ihnen gerechnet habe.


Als ich mir in der Küche mein Abendessen kochte traf ich drei weitere Deutsche und auch in meinem Zimmer war eine dabei. Das gefiel mir eigentlich gar nicht, da ich auf meinen Reisen im Ausland ungern von lauter Deutschen umgeben bin und ich während meiner letzten Tage auch eher bestrebt war mein Englisch zu verbessern. Also hielt ich mich mehr oder weniger von ihnen fern und fand einen Mitvierziger, der grade den 223km langen
Larapinta Trail in 17 Tagen hinter sich gebracht hatte (Wahnsinn). Es stellte sich heraus, dass er die gleiche Tour wie ich gebucht hatte, was mich sehr freute, da ich unbedingt noch mehr über den Trail erfahren wollte.
Am nächsten Morgen war erst einmal ausschlafen angesagt. Nach einer Tasse Kaffee begab ich mich in die Stadt um mir ein Fahrrad für den Tag auszuleihen. Auf dem Weg dahin fielen mir erneut die vielen Aborigines auf, die mir eine ziemliche Angst einjagten. Ich weiß gar nicht so recht warum. Vielleicht liegt es an ihren stets grimmigen Gesichtsausdrücken, vielleicht daran, dass niemand so richtig ihre Sprache versteht, an ihren urmenschähnlichen Körpern oder daran, dass sie ständig umher schreien. Ich finde es traurig mit anzusehen, wie sie, die doch die eigentlichen wahren Einwohner des Landes sind, von der Gesellschaft unterdrückt und teilweise nicht einmal akzeptiert werden. Ich für meinen Teil respektiere sie und die Art wie sie vor mehr als hundert Jahren in diesem Land gelebt haben. Sie bilden eine eigene interessante Kultur, die mit Sicherheit (so wie jede andere auch) ebenfalls ein paar schwarze Schafe beinhaltet, die das Gesamtbild dieses Volkes in ein schlechtes Licht rücken.
Es war grade mal 8 Uhr morgens und schon brütend heiß. Mit dem Rad fuhr ich in den 6km entfernten Desert Park. Nach der ersten Stunde draußen hing mir schon der rote Sand in allen Poren und meinen Klamotten. Die Fliegen klebten einem im Gesicht und die Sonne brannte auf der Haut. Ja ich war endlich wieder zurück im Ouback!!! Im Grunde ist der Desert Park mehr ein etwas verwilderter Zoo, da die meisten Tiere hinter Gittern waren und nicht wirklich glücklich aussahen. Ich hörte mir eine Reportage über das Überleben der Aboriginies im Outback an, was wirklich interessant war. Ansonsten lohnt sich der Ausflug nicht wirklich. 



 
Nachdem ich mir etwas zu Essen für den Abend besorgt hatte, wanderte ich auf den Anzac Hill, von dem man einen wunderschönen Ausblick über Alice Springs (oder auch einfach 'The Alice' genannt) haben soll. Tatsächlich hat man hier einen tollen Überblick über die gesamte kleine Stadt, jedoch ist sie für meinen Geschmack nicht wirklich schön. Ich suchte mir ein windstilles Plätzchen auf einem Sandstein und wartete auf den Sonnenuntergang. 



Morgen heißt es um fünf Uhr aufstehen, denn dann startet die große Outback Tour zum Uluru, Kings Canyon und Kata Tjuta. Meinen letzten Bericht bekommt ihr also erst wenn ich in Adelaide im Flughafen sitze. Ich mag noch gar nicht daran denken mich von meinem geliebten Kontinent wieder verabschieden zu müssen.  Es gibt hier noch so viel zu entdecken und ich habe schon jetzt einiges auf der Liste, was ich hier unbedingt noch erleben will. 

Liebe Grüße
Eure Maria

Kommentare

  1. Ich bin gespannt, wie es dir ergeht und drück dir die Daumen, für,deinen letzten Ausflug !

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